Heute ist Zivilschein sechs Monate alt geworden.
Daher werfe ich heute neben dem letzten Monatsrückblick auch einen Blick auf das verganene halbe Jahr.
Für den sechsten Zivilschein-Monat war die „Freiheit statt Angst“-Demo ein wichtiges Thema. Über meine Berichterstattung sind insgesamt mehrere hundert Visits reingekommen. Als besonders beliebt hat sich aber mein Interview mit dem Vorsitzenden der deutschen Piratenpartei Jens Seipenbusch herausgestellt, den ich auf der Mahnwache nach der Demo vollkommen zufällig getroffen hatte: Zwar hat das den Besucherrekord an einem einzelnen Tag, den mein vorheriges Interview (mit Florian Don-Schauen) gestellt hat, nicht überboten und bislang hatte letzteres auch etwa doppelt soviele Hits – aber der stetige Zufluss an Lesern mitte September, an dem es einen großen Anteil hatte, führte zur bisher besucherreichsten Woche (die erste über 1000 Views).
Der Besucherverlauf sah dabei so aus:
Das lag auch daran, dass Jens Seipenbusch den Link als einen der ersten Tweets auf seinem neuen Twitteraccount weitergereicht hat.
So sieht die betreffende Woche im Vergleich mit den Vorwochen aus:
Die Mächtigkeit von Twitter, rasch viele Leute auf etwas aufmerksam zu machen, ist inzwischen deutlich stärker, als ich gedacht hätte, und das ist einer der Gründe, warum ich – aufmerksame Leser haben das am neuen Widget rechts schon bemerkt – inzwischen selbst twittere.
Der Zugriffsanstieg, den mir mein Kommentar der Bundestagswahl noch gebracht hat, hat außerdem dafür gesorgt, dass Zivilschein noch im September die 10000-Hits-Marke geknackt hat, wenn man dem ulkigen Counter auf der rechten Leiste folgt:
Alles in allem war der sechste ein sehr erfolgreicher Monat, mehr als 20 meiner Artikel können inzwischen auf eine dreistellige Zahl an Aufrufen zurückblicken, drei davon haben diese Schwelle erst in diesem Monat überschritten.
- Gut 300 Aufrufe entfielen auf mein Interview mit Jens Seipenbusch
- Über 200 gingen an meinen Artikel über die brualen Übergriffe der Polizei auf der „Freiheit statt Angst“-Demonstration
- Nochmal mehr als 100 hat meine Bundestagswahlanalyse bekommen
Die weiteren meistgelesenen Artikel des Monats waren in dieser Reihenfolge:
- Mein Wahlaufruf und Angriff auf die schlimmsten Wähler, die es gibt
- Der Liebling des Monats Januar, ein ewiger Wiedergänger
- Mein Bericht von der Mahnwache gegen unverhältnismäßige Polizeigewalt, auf der ich Jens Seipenbusch getroffen habe
- Mein Fundstück der „Freisprächanlage“
- Mein Demonstrationsaufruf zur „Freiheit statt Angst“-Demo
- Mein Bericht von eben jener „Freiheit statt Angst“-Demo
- Mein Interview mit dem ehemaligen DSA-Chefredakteur Florian Don-Schauen
Richtig unterschätzt war diesmal eigentlich nur:
Und weil das hier wie gesagt der letzte Monatsrückblick ist und inzwischen genau ein halbes Jahr seit meinem Missionstatement vergangen ist, möchte ich mal auf die vergangenen sechs Monate im Ganzen zurückblicken:
Vieles hab ich in den letzten Monaten gelernt, vieles hab ich ausprobiert, manche Dinge funktionieren gut, andere haben nicht geklappt oder sind auf der Strecke geblieben. Zweimal ist man mir schon mit rechtlichen Drohungen angerückt, zugleich hab ich aber auch mehrere interessante Austausche durch dieses Blog erlebt.
Schlüsselmomente für mich als Blogger waren sicherlich:
- Mein verfahrensökonomischer Artikel über einen Brief vom Bundeszentralamt für Steuern, der mir vor Augen geführt hat, wieviel Potenzial ein Blog wirklich hat.
- Meine Sammlung von Dieter-Wiefelspütz-Stilblüten, die sich zum Dauerbrenner entwickelt hat und reichhaltig weiterverbreitet wurde
- Mein erster Blogrückblick, nach dem ich in den Mein-Parteibuch-Ticker aufgenommen wurde, was bis heute einer der bedeutsamsten Aggregatoren für Zivilschein ist
- Mein Eindruck vom Bildungsstreik 2009, der von Lukas verlinkt und von Malcolm (offenbar ein Fan des Textes) in seine Bookmarks gesetzt wurde – viel interessanter ist allerdings die Diskussion, die sich darüber ergeben hat
- Meine Reaktion auf häufig auftretende Missargumente (in meinen Augen), die als erster Artikel vertwittert wurde: Gewissermaßen wurde ich da „geweldingt“, denn jener Tweet hat einen Rekordtag (über den ich schon geschrieben habe) ausgelöst
- Mein Interview mit Florian Don-Schauen, das bis heute der meistgelesene Artikel ist und schon innerhalb weniger Stunden eine erstaunliche Eigendynamik entwickelte (unter anderem hat sich ein kreuzinteressanter Diskussionsfaden in der Blutschwerter-Community daraus entwickelt) – abgesehen davon war es auch sehr angenehm zu führen und im Nachhinein bin ich sehr froh, wie alterungsimmun viele der dort gesagten Dinge sind
- Mein Artikel über Sexismus in Werbung, der mir – anders als die vorgenannten Artikel – gezeigt hat, wie leicht Texte auch untergehen, denn ich selbst finde diesen eigentlich besser als ein paar der obigen und dennoch wurde er kaum (unter 30 Hits bislang) gelesen
- Der 13. September, an dem mein zweiter Blogartikel auf einmal über Twitter verbreitet wurde und dadurch plötzlich öfter gelesen wurde als in den fünf vorhergehenden Monaten zusammen – das war für mich der Ausschlag, selbst zu twittern
- Mein spontanes Interview mit Jens Seipenbusch, an dem mich erstaunt hat, wie selbstverständlich man mal nebenher aktuelle Statements zu einem heiklen Thema bekommen kann
- Meine Wahlanalysen zur Bundestags-, Brandenburger Landtags- und einer Brandenburger Bürgermeisterwahl 2009 in der vergangenen Woche, die mir unerwartet gezeigt haben, wie beliebt solche Kommentare doch sind
Insgesamt sind – wie gesagt – über 10000 Hits in den ersten sechs Monaten hier aufgeschlagen, statistisch sieht das etwa so aus:
Inzwischen zählt der Counter dort rechts über 10500 Hits und Wikio platziert mich auf Platz 125 der Blogs in der „Life“-Kategorie, was auch immer das heißt (Update 5.10.: Inzwischen Platz 77). Mit diesem Blogoscoop-Button kann ja jeder selbst rumspielen (und dort gerne auch Zivilschein bewerten), denn die Informationen sind schließlich offengelegt.
Der W3-Counter hingegen baut seine Statistiken geheim, und ich seh sie mir eigentlich selbst kaum an. Aber heute werte ich mal aus, was der so über das erste Zivilschein-Halbjahr zu sagen hat:
Besucher nach Ländern
Etwa 87,4% meiner Besucher kommen aus Deutschland.
Etwa 3,4% kommen aus den USA.
Erst auf dem dritten und vierten Platz kommen Österreich (ca. 2,2%) und die Schweiz (ca. 1,5%).
Im Promillebereich anzutreffen sind Besucher aus Belgien (ca. 0,7%), Frankreich (ca. 0,5%), Großbritannien und den Niederlanden (je ca. 0,4%).
Besucher nach Sprache
Wenig überraschend sind entsprechend die häufigsten Sprachen der Zivilscheinleser:
Etwa 90,0% Deutsch.
Etwa 8,5% Englisch.
Etwa 0,3% Französisch.
Etwa 0,2% Türkisch.
Besucher nach Browser
Hier wird es interessant, denn hier zeigt sich die ganze Aufgeklärtheit der Zivilscheinleserschaft:
Fast genau zwei Drittel, nämlich 66,5% kommen mit einem Firefox-Browser hierher, ebenso ich auch.
An zweiter Stelle kommt leider schon die Microsoft-Konkkurrenz mit den Browsern der Internet-Explorer-Reihe, allerdings mit abgeschlagenen 15,3%.
Mit großem Abstand folgen dann Opera (ca. 5,1%) und der Safari (ca. 4,3%).
Erst deutlich dahinter kommt dann die große Browservielfalt der verschiedensten Marken. Googles megahipper Chrome-Browser etwa wird nur von einem Prozent der Besucher genutzt.
Besucher nach Betriebssystem
Hier führe ich mal Einzelversionen auf, denn auch so schon ist das Ergebnis deprimierend genug:
Etwa 59,7% nutzen wie ich Windows XP.
Etwa 16,7% nutzen dessen Nachfolger Windows Vista.
Erst an dritter Stelle kommt Mac OS X mit etwa 7,9%.
Mit einem Linuxsystem (ja, ich weiß, dass das eine Zusammenfassung vieler „Einzelversionen“ ist, aber genauer macht es W3 auch nicht) kommen etwa 7,0% hierher.
Ganze weitere knapp 4% entfallen außerdem auf die sonstigen (vor allem früheren) Windows-Versionen.
Während der Browsertag von Zivilscheinistan also von einer Firefox-Alleinregierung beherrscht wird, die nur wenige Oppositionsstimmen für Verfassungsänderungen braucht, schafft es im Betriebssystemrat eine große Microsoft-Koalition aus Windows XP und Windows Vista locker im Alleingang, solche Zweidrittelmehrheiten zu beschaffen und das wirft auf die Einhaltung gewisser Standards doch gleich ein ganz anderes Licht!
Der meistgelesene Artikel überhaupt (obschon fast unkommentiert) war wie schon gesagt mein Interview mit Florian Don-Schauen, das als einziger Artikel über 600 Aufrufe verzeichnen kann und für den bislang einzigen singulären Tag mit über 300 Aufrufen gesorgt hat.
Platz zwei mit nicht ganz 400 Hits hält mein Bericht von der „Wir sind Gamer! Demonstration für Spielkultur“ in Berlin mit vielen lustigen Fotos.
Ebenfalls über 300 Aufrufe hat mein „Vodafail“-Artikel erhalten, und die dort genannten Blogs haben bis heute nicht in meine Blogroll zurückgefunden.
Bis auf Platz vier hat es in wenigen Wochen mit ebenso gut 300 Aufrufen mein Interview mit Jens Seipenbusch geschafft.
Je über 200 Aufrufe bekamen:
- Dieter Wiefelspütz vertritt das Volk, wie erwähnt ein Dauerbrenner dieses Blogs
- Mein Artikel über den Bildungsstreik 2009
- Der Liebling des Monats Januar
- Mein Artikel über die Übergriffe von Polizisten auf „Freiheit statt Angst“-Demonstranten
- Der Liebling des Monats Februar
Gerade die LdM-Texte irritieren mich in ihrer langfristigen Beliebtheit nachhaltig, denn der LdM März war deutlich aufwändiger geschrieben, ist umfangreicher und hat auch bessere Pointen, bleibt aber auf einer zweistelligen Visitzahl sitzen.
Immer noch über 100 Aufrufe erreichten:
- Mein Bericht über die Fraktionssitzung der SPD über die Netzsperren mit einigen Mitgliedern des AK Zensur, des CCC und Franziska Heine
- Meine Repliken auf einige häufige Fehlargumente betreffs der Zensurdiskussion
- Meine Seite mit den Freien Inhalten, wo man sich jetzt sofort einige tolle Fotos runterladen und kostenlos beliebig weiterverwenden kann
- Mein Nachfolgeartikel über die Vodafail-Debatte, über den Johnny Haeusler selbst noch mitdiskutierte
- Das Impressum, und immer noch hat mir keiner von euch Pappköppen mal ne Ansichtskarte geschickt!
- Mein erster Erfolgsartikel, über den verfahrensökonomischen Brief zur Steuer-ID
- Mein Geständnis, an allem schuld zu sein – aber bei dieser Wahl hab ich es zum Glück besser gemacht
- Mein flammender Angriff auf das Fernsehen im Allgemeinen, das ZDF im Speziellen und das Morgenmagazin ganz präzise
- Meine Analyse der Bundestagswahl
- Zensursula lügt und beleidigt Indien
- Mein erster Hinweis auf die Petition gegen die Internetzensur
- Mein teilweise missverstandener letzter Hinweis auf die Petition gegen die Internetzensur
Die unterschätztesten Artikel in diesem gesamten Zeitraum waren:
- Mein Artikel über Sexismus in Werbung
- Mein Interview mit Aktivist Martin Eiser über Computerspiele und Kultur
- Meine kritischen Notizen über das überschätzte
KillerComputerspiel „Diablo“
Ein wesentlicher Anteil an Lesern hat über Referrer von anderen Seiten hierhergefunden. WordPress zählt mir nur die meistgnutzten konkreten Referrer-Adressen vor, so dass zusammengefasste Zahlen nicht anzugeben sind, aber mit groben Schätzungen kann ich dienen:
Knapp 300 Leser sind allein über die alveran.org-News hergekommen, und zwar wegen des Verweises zu meinem Top-Artikel, der erst dadurch zu selbigem wurde.
Kurz dahinter ist mein-parteibuch.com, auf deren Ticker meine Artikel ja laufen.
Fast 200 mal wurde allein über die Twitter-Timeline von Jens Seipenbusch (also nicht über Twitteruser, die ihn ohnehin abonniert haben) hergekommen.
Durch meinen Gästebucheintrag bei der Aktion Jugendkultur haben auch deutlich über 100 Nutzer hergefunden, und zwar auf meinen Bericht von der bewussten Demo.
Auch über hundertmal insgesamt wurde Zivilschein über daMax‘ Blogroll aufgerufen, aber ich vermute, das war der Gute hauptsächlich selbst.
Knapp dahinter sind die Aufrufe aus dem Manualblog, allen voran aus dem Artikel, in dem Zivilschein dort erstmals direkt verlinkt wurde.
Rund 100 kamen über das WordPress Dashboard, also über die Seite, auf der man als Admin das eigene Blog verwaltet.
Jeweils gut 100 User wurden von folgenden Websuchen hierhergeführt:
Die nachfolgenden Websuchen sind in der Reihenfolge der Häufigkeit:
- zivilschein+spd+netzsperren (diese Suche wurde als Referenz von einem Nutzer des Forums der Onlinepeitionsplattform des Bundestags empfohlen, wo Links verboten sind)
- politische rede
- unterm strich zähl ich
- bildungsstreik 2009
- perscheid
- icy tower
- theodor reppe
- bänke
- jostein gaarder zitate (das hört und hört nicht auf…)
- coldplay leftrightleftrightleft
- zensursula
- leftrightleftrightleft
- zivilschein
- ıcy tower
- wiefelspütz
- 5 days a stranger
- freiheit statt angst 2009
- noctis v
- zumwinkel
- 6 days a sacrifice
- wiefelspütz abgeordnetenwatch
- out of order
- abwrackprämie – übrigens der erste Suchbegriff, der jemals jemanden hergeführt hat
Ich glaube, das erklärt ein bisschen die Zugriffsstatistiken.
In den 26 Wochen seit Gründung dieses Blogs sind 217 Artikel verfasst worden und Akismet hat um die 375 Spamkommentare abgewehrt.
Bedanken möchte ich mich vor allem für die fruchtbaren Diskussionen, die hier und da entstanden sind, aber auch für das Weitertragen von Links (insbesondere an die Katzenfreunde von mein-parteibuch.com, die sehr frühzeitig angefangen haben, meine Inhalte zu verbreiten), Ergänzungen zu meinen Texten und generell für jede Form von Feedback.
Ohne all das hätte ich wahrscheinlich ziemlich bald aufgegeben, aber Zivilschein wird es, wenn nichts dazwischen kommt, auch in einem weiteren halben Jahr noch geben.
Danke liebe Leser, dass ihr zu Zivilschein gefunden habt, denn ein Text ohne Leser ist wie ein Tag ohne Sonne.
Moin,
die 100 Hits von mir nach dir waren bestimmt (fast) alle ich. Ich lese dich ja ungefähr täglich und nutze dabei immer meine Blogroll :) Rückwärts sieht’s allerdings ähnlich aus. Auch von dir bekomme ich eine Menge Referrer… prima, so ein Blasenleben.
Gruß
daMax
By: daMax on 05.10.2009
at 07:10
Japp, ganz genau. Ich produziere jedenfalls jeden Tag auch mindestens einen Link zu dir über meine Blogroll.
Das macht es etwas schwer zu sagen, was so ein Blogroll-Link überhaupt bringt: Den Stammleser im jeweiligen Webmaster hat man ja sowieso…
By: cosmo on 05.10.2009
at 08:33
[…] Wie gesagt surfen zwei Drittel der Zivilschein-Leser mit diesem Schmuckstück der Open-Source-Bewegung. Und ich kann jeden einzelnen davon verstehen, denn Zivilschein wird wie auch so ungefähr alles andere, was ich online verrichte, mit dem Firefox gemacht. […]
By: 5 Jahre Firefox: Zivilschein gratuliert « Zivilschein on 10.11.2009
at 13:27